Perleninseln

Die Perleninseln (spanisch: Islas de las Perlas, Archipiélago de las Perlas) ist eine kleine Inselgruppe im Pazifik. Die Insel liegt im Herzen des Golfs von Panama. Bis zum panamesischen Festland sind es nur 48 Kilometer. Insgesamt besteht die Inselgruppe aus 227 größeren und vor allem kleinen Inseln. Diese sind insgesamt etwa 332 Quadratkilometer groß und bieten etwa 4500 Bewohnern Platz. Vor allem die kleinen Inseln der Perleninseln sind aber unbewohnt. Der Großteil der Bevölkerung ist auf der Isla del Rey (1737 Einwohner) ansässig. Die Isla del Rey (Insel des Königs) ist die größte Insel der Perleninsel und die zweitgrößte Insel von Panama nach Coiba.

Die größte Insel der Perleninseln-Gruppe ist die Isla del Rey mit 239,22 Quadratkilometern gefolgt von der Isla de San José (44,01 Quadratkilometern). Die Isla de San Jose liegt westlich der Isla del Rey, trotz ihrer Größe gibt es auf ihr aber kaum Bevölkerung.

Auf der Isla del Rey befindet sich auch ein Flugplatz. Ein weiterer befindet sich auf der Isla Contadora. Zu der Islas de las Perlas gehört auch die kleine Insel Mogo Mogo, sie liegt im Norden der Inselgruppe. Auf der Insel wurde die Datingshow Adam sekt Eva bzw. Adam sucht Eva - gestrandet im Paradies gedreht.

Benannt wurde die Isla del Rey, die Königsinsel nicht nach einem irdischen König sondern nach Jesus Christus.

Die Inselgruppe gehört zu Panama.

Die Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs. Es gibt einige Süßwasserquellen auf den Inseln. Die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt ist regenwaldtypisch bzw. subtropisch. Die größeren Inseln der Perleninseln sind auch touristisch erschlossen, vor allem Taucher schätzen die artenreichen Fischgründe um die Inseln herum. Die ausgedehnten Sandstrände der Islas de las Perlas locken zudem Kreuzfahrtschiffe an. Wegen der unglaublichen Anzahl und Vielfalt von Fischen und Meerestieren gilt die Inselgruppe zudem als einer der besten Plätze für Sportfischerei weltweit.

Geschichte der Perleninseln

Die auf den Inseln lebenden Indios gaben der Inselgruppe vor Panama ihren Namen. Sie tauchten hier nach Perlmuscheln und trieben mit ihnen auch Handel. Der Reichtum wurde der Insel aber zum Verhängnis. Der spanische Konquistador Vasco Núñez de Balboa erreichte bei einer Entdeckungsreise im September 1513 die Pazifikküste und gab Befehl die Inseln zu erobern. Im August 1515 wurde von den spanischen Eroberern dann der Befehl gegeben die Perleninseln auszurauben und zu besetzen. Es wurde mit brutaler Härte vorgegangen, im Laufe der kurzen Kämpfe wurde der gesamte auf den Inseln lebende Indiostamm ausgerottet.

Danach blieben die Inseln zunächst wenige Jahre unbewohnt. Im Jahr 1518 wurden dann Sklaven zur Bewirtschaftung der Fischgründe und zum Tauchen nach Perlmuscheln angesiedelt. Die mehr als 200 kleinen und kleineren Inseln boten aber in den nächsten Jahrhunderten auch geflohenen Sklaven und Gesetzlosen Unterschlupf. Genutzt wurden die Inseln außerdem als Piratenversteck. Von hier machten sich englische und französische Freibeuter auf die Jagd nach spanischen Schiffen. So wurde die kleine Insel Contadora (spanisch, zu deutsch Die Buchhalterin) so benannt, weil es auf ihr zahlreiche Verstecke der Piraten für ihr Raubgut gab.

Seit den 1960er Jahren werden die Inseln touristische erschlossen. Nordamerikanische Reiseanbieter haben sie im Programm.

Auf der Königsinsel gibt es ein gutes Dutzend präkolumbianische Stätten mit Zeugnissen der alten Indio-Kultur.

Rund um die Perleninseln

Panama Canal Treatment

Im Jahre 1977 verzeichnete die Insel Contadora hohen Besuch. US-Präsident Jimmy Carter war zu Gast auf der Insel um das sogenannte Panama Canal Treatment zu unterzeichnen. Damit gaben die USA die Hoheitsrechte über den Panama-Kanal an die Republik Panama ab. Außerdem wurde die Insel Namensgeberin der Contadora-Gruppe, einem Zusammenschluss der Außenminister von Kolumbien, Mexiko und Venezuela mit dem Ziel, politische Konflikte in einigen mittelamerikanischen Kleinstaaten beizulegen. Die Gruppe traf sich 1983 zum ersten Mal auf der Insel Contadora.

Schah von Iran auf Contadora

Der iranische Schah Mohammad Reza Pahlavi weilte kurze Zeit auf Contadora. 1979 war der Schah des Iran entmachtet worden, zu diesem Zeitpunkt befand sich der Herrscher in den USA. Nachdem der Schah mit seiner Familie die USA verließ zog es sie nach Panama, dort wohnte man auf der Isla Contadora bevor man nach Ägypten übersiedelte.

Heute ist die Contadora Insel vor allem für ihren Tourismus und Hotels bekannt. Die Fluggesellschaften Air Panama und Aero Perlas fliegen die Inseln an. Regelmäßige Flugverbndungen gibt es zwischen Panama City und den Inseln Contadora, Isla San Jose sowie der größten Insel Isla del Rey.

La Peregrina Perle

Von den Perleninseln stammte auch die La Peregrina Perle, die zunächst in den Besitz des spanischen Königs Philipp II. gelangte. Eine der letzten Besitzerinnen der berühmten Perle war die Schauspielerin Elizabeth Taylor, nach ihrem Tod wurde die Perle aber 2011 versteigert.

Die Peregrina Perle ist eine Perle von ungewöhnlicher Größe und Form. Sie gilt als eine der wertvollsten und legendärsten Perlen in der europäischen Geschichte. Als sie vor 500 Jahren auf den Perleninseln gefunden wurde, galt sie als größte je gefundene Perle weltweit.

Unter König Philipp II. wurde die Peregrina Perle im 16. Jahrhundert Teil der Kronjuwelen von Spanien. Entdeckt worden war Peregrina Mitte des 16. Jahrhunderts von einem aus Afrika nach Amerika verschleppten Sklaven auf den Perleninseln. In einigen Quellen wird berichtet, die Perle wäre bereits 1515 entdeckt worden, zu diesem Zeitpunkt gab es auf der Insel noch keine aus Afrika verschleppte Sklaven. Der Sklave soll für seinen Fund mit der Freiheit belohnt worden sein.

Ihren Namen Peregrina leitet sich von Peregrino ab für selten, wunderlich, etwas Besonders. Und so wird die Perle auch La Sola (Die Einzige) und La Margarita genannt. Getragen wurde die Perle von zahlreichen spanischen Königinnen. Ein Bild von Velazquez, das die spanische Königin Margarete von Österreich (1584-1611), eine Ehefrau des spanischen Königs Philipp III., auf einem Pferd zeigt, zeigt auch die Perle, verarbeitet mit einer Brosche.

Als die Perle gefunden worden war soll sie 58,5 Karat (11,2 Gram) gewogen haben. Im Laufe der Zeit hat die Perle aber etwas an Gewicht verloren. Von 223,8 Gran, einer alten Maßeinheit, auf 203,84 Gran (gemessen im Jahr 1913).

Joseph Bonaparte, Bruder von Napoleon, raubte die Perle schließlich im Jahre 1808. Der von Napoleon zum spanischen König ernannte Joseph Bonaparte behielt die Perle auch nach dem die Spanier ihren Thron zurück hatten. Seine Frau Julia Bonaparte Clary trug das edle Teil. Zunächst blieb die Perle im Besitz der Familie Bonaparte. Es wird vermutet, dass Napoleon III. sie um 1848 verkaufen musste. Ein französischer Marquis erwarb sie und seine Frau trug sie nun. 1969 wurde die Perle dann versteigert, in Spanien sorgte dies für viel Aufmerksamkeit, schließlich gehörte sie bis 1808 noch zu den spanischen Kronjuwelen. Das spanische Königshaus soll versucht haben, den Verkauf zu verhindern, unter anderem mit dem Gerücht, dies sei nicht die echte La Pelegrina. Dennoch nahm ein Mitglied der spanischen Borbonen an der Versteigerung in New York teil, sein Gebot war aber zu niedrig, um sie zu kaufen. Richard Burton kaufte die Perle dann für 37.000 US-Dollar und schenkte sie seiner Ehefrau, der Schauspielerin Elizabeth Taylor zum Valentinstag. Ob es die Echte La Pelegrina ist? In Spanien gibt es eine weitere Perle, das spanische Königshaus hält diese für die echte Perle, sie befand sich zuletzt im Besitz von Königin Sofia und dürfte nun an Königin Letizia weiter gegeben worden sein. Die Perle, die Richard Burton für seine Elisabeth Tayolr ersteigerte, trug diese 1969 in ihrem kurzen Auftritt im Film Ana, Königin für tausend Tage. Allerdings nicht einzeln, sondern als Teil einer Perlenkette mit Rubinen und Diamanten. 2011 kam dann der Schmuck der inzwischen verstorbenen Liz Taylor erneut zur Versteigerung, die Perle selbst wurde für neun Millionen Euro versteigert.

Weitere Inseln der Gruppe der Islas de las Perlas (Pearl Islands)

Bayoneta, Pacheca, Mogo Mogo (Drehort von Adam sucht Eva - Gestrandet im Paradies, eine unbewohnte kleinere Insel im Norden der Gruppe, ein anderer Name der Insel ist Pajaro), Gibraleón Casayeta, Casaya, La Mina, Galera, Canas und San Telmo.

Perleninseln im TV, Film und Büchern

Die kleine Inselgruppe mit ihren vielen kleinen, subtropischen und vor allem unbewohnten Inseln war auch schon oft Schauplatz des einen oder anderen TV-Formats:

Auf der Inselgruppe wurden drei Episoden der Reality-TV-Show Survivor gedreht. Auch in einer israelischen Version von Survivor war ein Drehort eine Insel der Perleninsel-Gruppe.

Eine der vier Folgen The Real Swiss Family Robinson, einer Miniserie der BBC, handelte ebenfalls auf einer der Perleninsel. Familie Bubsy, Ehepaar und zwei Töchter, verschlug es dafür auf die Perleninseln.

Die Schriftstellerin Barbara Wood schrieb zudem einen Roman, in dem ein Bewohner des Archipels erwähnt wird. Der Roman Das Perlenmädchen (engl. Originaltitel: Woman of a thousand secrets, 2008) spielt zu Zeit der Mayas und Azteken bevor die Spanier Amerika eroberten.

Adam sucht Eva auf Mogo Mogo

Mogo Mogo Inseln Adam sucht Eva - gestrandet im Paradies.2014 war die Insel Mogo Mogo zudem Schauplatz des niederländischen Dating-TV-Formats Adam sekt Eva und auch die deutsche Version der Dating-Show mit nackten Singles (Adam sucht Eva - gestrandet im Paradies) wurde hier gedreht. 2014 wurde dann die Britische TV-Show The Island with Bear Grylls, ebenfalls ein Überlebensformat, gedreht. The Island with Bear Grylls entstand dabei auf der Isla Gibraleón.

Perleninseln bei Google Maps

 

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